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Todestag der Ermordung von Fritz Gerlich: GKP würdigt Vermächtnis des katholischen Publizisten

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Todestag der Ermordung von Fritz Gerlich: GKP würdigt Vermächtnis des katholischen Publizisten

geschrieben von GKP

Zum 90. Jahrestag der Ermordung von Fritz Michael Gerlich am 1. Juli 1934 würdigt die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) das Vermächtnis des bedeutenden katholischen Publizisten.

Gerlichs wurde in der Nacht auf den 1. Juli 1934 auf Befehl Adolf Hitlers im Konzentrationslager Dachau erschossen. Bereits am 9. März 1933, als die Nationalsozialisten auch in Bayern die Macht übernommen hatten, war Gerlich verhaftet und ohne Prozess ins Münchner Polizeigefängnis gesperrt worden. Dort wurde er gefoltert und zum Selbstmord gedrängt, den er aber unter Berufung auf seinen katholischen Glauben verweigerte.

Der 1883 in Stettin geborene Historiker Gerlich war seit 1920 Hauptschriftleiter (Chefredakteur) der „Münchener Neuesten Nachrichten“ (Vorläuferin der „Süddeutschen Zeitung“) und seit dem Putschversuch Hitlers im Münchner Bürgerbräukeller 1923 ein erbitterten Gegner der nationalsozialistischen Bewegung.

Nach seinem Ausscheiden aus der Redaktion der „Münchner Neuesten Nachrichten“ gründete Gerlich 1930 die katholische Wochenzeitung „Der gerade Weg“ in der Absicht, dem deutschen Volk die wahren Absichten Hitlers unmissverständlich vor Augen zu führen. In zahlreichen Leitartikeln warnte er vor dem Natio­nalsozialismus. Er nannte ihn eine „Pest“ und die Nazis „Hetzer, Verbrecher und Geistesverwirrte“. In scharfsichtigen, klar durchdachten Analysen sah er den „Konkurs des Dritten Reiches“ voraus.

„Als prophetischer Kämpfer gegen Lüge, Hetze und Verleumdung in der Politik, gegen übersteigerten Nationalismus und Rassenwahn mahnt Fritz Gerlich uns auch heute, da wieder rechtsextremistische Kräfte unsere freiheitliche Grundordnung bedrohen, zu erhöhter Aufmerksamkeit“, sagt der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. „Wir müssen aufbegehren, wenn eine rechtsextreme Partei missliebige Journalisten diskreditiert und von der Berichterstattung ausschließt. Nach dem Vorbild Fritz Gerlichs gilt es, rechtsnationalistischen Bestrebungen mit ihrer Desinformation, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus entgegenzutreten und ihre zerstörerischen Folgen für unser Zusammenleben aufzuzeigen.“

1927 führte eine Begegnung Gerlichs mit der Mystikerin Therese Neumann (Resl von Konnersreuth), die er eigentlich als Schwindlerin entlarven wollte, den Calvinisten Gerlich zur Konversion zum katholischen Glauben. Für Gerlich, der nach Auskunft seiner Mitgefangenen während seiner Zeit im Münchner Polizeigefängnis ein heiligmäßiges Leben führte, hat die Erzdiözese München und Freising 2017 ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Gerlichs Name ist bereits im deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts verzeichnet.

Eine ausführlichere Biografie und weitere Informationen hat die Erzdiözese München und Freising zusammengestellt.